Langlauftreff

Marathon in Chicago – ein Traum, der uns seit 2019 begleitet hat und der durch das Losverfahren bzw. durch das Erreichen der Qualifikationszeit für uns möglich wurde.

Leider kam Corona dazwischen.

Und unsere Träume mussten verschoben werden. Ende letzten Jahres ist dann die Entscheidung gefallen den Chicago Marathon im Jahr 2022 zu laufen. Fünf Läufer/Innen stellten sich dieser Aufgabe.

Vor allem zwei Punkte bestimmten die Planung des Events.

Das Training, das dank der gemeinsamen langen Läufe im Sommer mit vielen Marathonis des TFF zu unterhaltsamen kurzweiligen Erlebnissen wurden und, nicht zu vergessen, das Eventprogramm rund um den Marathon.

Jetzt kann es sein, dass der Bericht etwas emotional wird, denn diese Marathonreise war ein absolutes Highlight. Alles hat gepasst. Die Stadt mit Ihrer beeindruckenden Skyline hat sich von ihrer besten Seite gezeigt und die Menschen waren alle hilfsbereit und empathisch. Wir hatten eine Schiffstour auf dem Chicago River und dem Michigan See gebucht. Wir fuhren in den 103ten Stock des Willis Towers auf das Skydeck und genossen die gigantische Aussicht von den gläsernen Balkonen „Ledge“ genannt. Und es ging einfach so weiter. Natürlich waren wir im Millennium Park und bestaunten das riesige silberfarbene Kunstwerk „Cloud Gate“ das eigentlich von allen nur „The Bean" genannt wird und eines der beeindruckendsten Monumente Chicagos ist.   

Himmel, Skyline und die vielen Besucher verschmolzen in der verzerrten Spiegelung. Wir haben ein Spiel der Bulls, der Basketballmannschaft Chicagos, besucht, ließen uns von der Stimmung mitreißen, haben gewonnen und das Station als Bulls Fans verlassen! Auch das Robie House mit seiner für seine Zeit völlig neuartigen Architektur und der unfassbar schöne Sandstrand am Lincoln Park mit dem fast türkisfarbenen Wasser haben wir mit großen Augen genossen. Der Stadtstrand ließ bei uns den Gedanken aufkommen einen wunderbaren Tag am Meer zu verbringen. Übrigens, wen wundert es, Zeit für Jetlag hatten wir keine!         

Ach so…. natürlich sind wir auch Marathon gelaufen. Und gestartet ist dieses Großevent mit dem Abholen der Startunterlagen auf der riesigen Marathonmesse.

Und Corona hat uns doch wieder eingeholt.

Zwei von uns hatten kurz vor der Reise eine Coronainfektion und hat die gerade genesenen Läufer vor die schwierige Aufgabe gestellt sich zu entscheiden den Marathon langsam zu laufen oder abzusagen… Beide entschieden sich für moderates Laufen und daraufhin beschloss die Gruppe, die gesamte Strecke gemeinsam zu laufen. Wir als TFF Team blieben auf den gesamten 42 Kilometern bzw. 26 Meilen zusammen und genossen diese einmalige Stimmung und das großartige Gefühl zusammen als Team zu laufen. Das fiel auch anderen auf. Von mehreren Läufern wurden wir, dank unserer Shirts als Feuerbacher erkannt und ein Kommentar von mehreren war: „Ihr Feuerbacher Marathonis seid auch überall auf der Welt anzutreffen“ – unbezahlbar. Nicht unterschlagen dürfen wir das unfassbare Publikum an der Strecke. Es gibt nur wenige Städte deren Zuschauer mit denen in Chicago mithalten können. Wir hatten den Eindruck, dass uns die Zuschauer über die gesamten 42 km ins Ziel getragen haben. Dazu gehörten auch eine unserer Läuferinnen, die leider nicht starten konnte und eine weitere Begleitperson. Sie haben uns auf der Strecke an vielen Stellen angefeuert. Das war unglaublich schön und motivierend.

Übrigens unsere Läuferin, die nicht starten konnte, hat Ihren Startplatz auf 2023 umgebucht und würde sich sicher freuen, wenn sich wieder eine Gruppe von Läufern für das gemeinsame Event finden würde.

Chicago und der Chicago Marathon sind definitiv eine Reise wert. Wenn Ihr also Lust auf Chicago habt, ich gebe die Interessenbekundung gerne weiter.

Jutta Marder